Knochen im Regal.
Schädel aufm Schrank.
Und mein toter Nachbar Ulf
auf der Küchenbank.
Kategorie-Archiv: reim
14
Schon dreimal habe ich dich lieb
zum Essen eingeladen,
doch stets hast du gemeint zu mir,
das würde dir nur schaden,
denn einer Frau, vor deren Haus
viel Fliegenpilz‘ gedeihen,
der könntest du nicht trauen.
(Und du hast so Angst vorm Speien.)
13
Ich machte einen Vogel einst
mit viel zu großen Füßen,
drum lachte mich mein Freund sehr aus.
Doch sollt‘ er mir das büßen:
ich klebte ihm (als tief er schlief)
so Splitter an die Zehen.
(Gemerkt hat er’s heut morgen erst
und kann grad nicht mehr gehen.)
12
Die Oma zu dem Opa sprach:
„Du dreckige Kanaille!“
Dann stach sie in die Brust ihm wild
ein Erbstück aus Emaille.
Der Opa, der fiel rückwärts um
und sprach: „Was tust du, Ruth?!“
Und Ruth sprach: „Ich entsorge dich,
dann geht’s mir wieder gut.“
11
Heute bin ich unterwegs
mit Fahrrad und mit Tee,
unterwegs im Lieblingswald,
allein fast. (Nur ein Reh.)
Mein Lieblingsbuchenbaum steht vorn,
und an ihm lehnt mein Mann
(der gestern hier vom Fahrrad fiel).
Er hat schon Käfer dran.